19.05.2025

Tour zu den Stromschnellen: Storforsen
Storforsen ist der Name großer Stromschnellen am Piteälven in Nordschweden. Sie liegen etwa 38 km nordwestlich des Ortes Älvsbyn.
Bei einer Fallhöhe von 60 Metern wälzen sich durchschnittlich 250 m³ Wasser pro Sekunde talwärts, was sie zu den größten Stromschnellen Skandinavienes macht. Die Gesamtlänge der Stromschnellen von Anfang bis Ende beträgt 5 km, mit einer Höhendifferenz von 82 Metern. Während der Mittsommerwochen ist das Wasserniveau am höchsten, dann fließen ca. 870 m³ Wasser pro Sekunde ins Tal.
Ein gigantisches Naturschauspiel. Man weiß garnicht, wohin man zuerst schauen soll. Zur jetzigen Zeit dürfte das Wasserniveau wohl seinen Höchststand haben. Am Ende der Stromschnellen, wo das Wasser in den Fluss Piteälven mündet, waren noch die letzten Schneereste zu sehen.
Der ganze Bereich ist mit Stegen versehen, so dass man aus nächster Nähe die gewaltigen Stromschnellen erleben kann.
Das Gelände ist ein Naturreservat, in dem es aber über 20 Grillplätze gibt, und überall kann man auf den flachen Felsen rasten und baden. Sogar an Holz für die zahlreichen Grills ist gesorgt.
Auch jetzt lag noch ein kleiner Stapel dort, obwohl die Grillsaison noch nicht begonnen hat.
In der Sommerzeit dürfte hier Hochbetrieb herrschen.
Das letzte Bild zeigt eine Holzstegverbindung vom gegenüberliegen Hotel zu den Stromschnellen. Diese ist allerdings ein wenig in Mitleidenschaft gezogen☹️ Da hat die Wasserkraft ihre Stärke gezeigt.
Leider geben die Fotos nur einen kleinen Ausschnitt dieses Naturschauspiels wieder. Sie sind kein Vergleich mit der Wirklichkeit.
20.05.2025


Unterwegs an der Landstraße unseren ersten Elch gesehen. Leider sind die Fotos nicht ganz deutlich, aber wir konnten dort nicht länger anhalten, und der Vierbeiner stand noch etwas zurück im Wald.
Lulea
Am späteren Nachmittag dann noch die „Gammelstads Kirchstadt – Weltkulturerbe in Luleå „ besucht.
Diese Siedlung ist etwas besonderes. Sie ist ca. 500 Jahre alt, und mitten auf dem Land gelegen. Und dennoch ist dies hier die Altstadt von Luleå – zehn Kilometer vom heutigen Zentrum Luleås entfernt. Der Grund für die einsame Lage ist die Landhebung. Luleå wurde daher schon knapp dreißig Jahre nach seiner Gründung umgesiedelt. Der Hafen hatte nämlich nicht mehr genug Tiefgang, also zog man näher ans Meer. Das war im Jahr 1649. Der erste Siedlung bekam den Namen “Gammelstad”, was identisch ist wie “Gamla stan” in Stockholm. Es bedeutet “die alte Stadt” oder “Altstadt”.
In Kirchstadt stehen ca. 400 Holzhäuschen, die um eine mittelalterliche Steinkirche von 1492 herum angeordnet sind.
Was bedeutet Kirchstadt?
Schweden ist sehr dünn besiedelt, vor allem hoch oben im Norden. Wer zur Kirche gehen wollte (oder musste, denn das war damals Pflicht), hatte oft große Wege zurückzulegen. Damit das möglich war, bauten sich die reicheren Bauern kleine Häuschen und Stallungen um die Kirche herum. So konnten sie dort übernachten, den Gottesdienst besuchen und sich anschließend auf den langen Weg nach Hause machen.
In einer Kirchstadt traf man sich zum sonntäglichen Gottesdienst und zu besonderen Anlässen. Hier wurde aber nicht nur gebetet. Hier wurde auch gefeiert, hier hatte man nämlich “frei”. Und die Jugend ging auf Brautschau, wozu sie ja sonst kaum Gelegenheit hatte. Dafür gab es sogar spezielle “Jugendwochenenden”.
Die Häuschen werden auch heute noch vorwiegend für den Kirchgang genutzt, vor allem zu besonderen Anlässen wie z. B. Mittsommer. Die Häuschen sind nicht permanent bewohnt. Sie haben auch kein fließend Wasser, allenfalls Strom. Also recht spartanisch.
Unseren Übernachtungsplatz haben wir direkt an dieser alten Städte, direkt vor dem Freilichtmuseum gefunden.
Morgen geht es weiter Richtung Finnland, das dürfte dann der letzte Tag in Schweden sein.

Kirche von 1492. Sie besteht aus über 40 verschiedenen Steinsorten.




Alter Vorratsspeicher aus dem 16.Jhd.

Zumindest scheinen sie hier Spaß zu haben, bei den Strassennamen😀


<- Hier versagt jeder Rasenmäher😂
Und unser Nachplatz, direkt vor dem Freilichtmuseum.

21.05.2025
,

Leider hat uns heute der Wettergott verlassen, und das Thermometer sank auf stolze 4Grad, und unterwegs gab es leichten Schneeregen. So kommen die Winterreifen doch noch zu ihrem Zweck. Aber nicht ganz so schlimm, da wir den Tag für eine etwas längere Strecke nutzen wollen.
Die Fahrt geht von Lulea, über Haparanda (dort ist der Grenzübergang zu Finnland), nach Rovaniemi. Hier werden wir den Polarkreis überqueren.
Was ist der Polarkreis?
Der Polarkreis ist ein Breitenkreis, der 66°33′45,9″ nördlich des Äquators verläuft. Er markiert den südlichsten Breitengrad, auf dem die Sonne 24 Stunden lang ununterbrochen unter oder über dem Horizont stehen kann – diese Phänomene sind als Mitternachtssonne im Sommer und als Polarnacht „Kaamos“ im Winter bekannt.
Wir nähern uns langsam den Punkt der Mitternachtssonne. Die Nächte sind mittlerweile schon recht kurz geworden. Auch nach Sonnenuntergang wird es nicht so richtig dunkel. Richtig ungewohnt für uns….
Sonnenaufgang:
03:04↑ 26° Nordost
Sonnenuntergang:
23:26↑ 335° Nordwest
In Rovaniemi befindet sich das „Weihnachtsdorf“.
Lt. offizieller Website:
Das Weihnachtsmanndorf befindet sich in Rovaniemi, Finnland, der offiziellen Heimatstadt des Weihnachtsmanns. Der Weihnachtsmann ist seit Jahrhunderten in Lappland in Nordfinnland zu Hause. Auch kann man hier zahlreiche Elfen und die bezaubernde Frau Weihnachtsmann kennenlernen..
Wir sind gespannt auf den morgigen Besuch.. 🤩
22.05.2025

Das Weihnachtsdorf und der Polarkreis.
Heute haben wir den Polarkreis überquert. ( auf dem Gelände des Weihnachtsmanndorfes ) Das „Dorf“ ist eine relativ große Anlage mit vielen Attraktionen, von denen allerdings einige nur im Winter möglich sind. Aber auch so war schon sehr interessant was sich alles um den Weihnachtsmann bewegt, incl. Weihnachtsmannpostamt.
Nur Mrs. Santa Claus war nicht anwesend. Vermutlich Geschenke besorgen😂😂






Den haben wir mit beiden Füßen überschritten

Wenn man so die relativ ruhigen finnischen Landstraßen befährt, ( vor allem hier in Lappland) begegnen einem auch schon mal einige schöne Vierbeiner. Vom Elch bis zum Rentier.
Allerdings ist Vorsicht geboten, da diese sich nicht an Verkehrsregeln halten.😂
Auf der heutigen Etappe, hatten wir mehrmals eine Begegnung mit ihnen.
Ist schon schön anzusehen, wie sich diese Tiere in freier Wildbahn bewegen.

nicht gerade ungefährlich

Zum Abschluss noch eine Besichtigung eine der ältesten Holzkirchen Finnlands, aus dem Jahr 1689. Leider war der Innenraum nicht zu besichtigen, da die Eingangstüre verschlossen war.(vermutlich wegen Renovierung) Konnte nur einen Blick durch einen Türspalt riskieren. Hätte gerne mehr gesehen, da die Kirche eine interessante Decke haben soll.




23.05.2025

Ein trauriges Stück der Deutschen Geschichte befindet sich ebenfalls in Lappland. Einen großen Deutschen Soldatenfriedhof, der sich hier ganz in der Nähe befindet. Hier ruhen 2495 Deutsche Soldaten ( davon 690 unbekannt) aus dem
2. Weltkrieg. Fast alle aus dem Ende des Jahres 1944.
Die Soldaten wurden im Rahmen einer großen Aktion, von finnischen Polizisten 1952, aus verstreut liegenden einsamen Feldgräbern umgebettet.
Wenn man sich die Geburtsjahrgänge anschaut, wird man doch sehr nachdenklich. Kaum einer war älter als Anfang 20. Manche erst 18 - 19 Jahre alt. Aber wir dachten, auch das gehört zu einer Rundreise.





Auch das gab es hier, den großen Goldrausch. Jetzt sind zwar nur noch die letzten Reste davon zu finden, aber wie überall wird das natürlich touristisch vermarktet.
Mit Golddorf, ( Gold Village ) Übernachtungshütten, Goldwaschlehrgänge und, und, und. Konnten uns aber nicht alles anschauen, da teilweise der Schnee noch sehr hoch lag.





Auf dem Weg lag ebenfalls die sogenannte „Bärenhöhle“. Um dorthin zu gelangen, muss man 284 Stufen hoch laufen. (Und natürlich auch wieder nach unten)
Oben angelangt gibt es noch eine Aussichtsplattform. Der Blick ist leider ein wenig eingeschränkt.
Bei der Bärenhöhle handelt es sich um einen großen Stein aus der Eiszeit, der fast hohl ist, und nur einen kleinen Eingang hat. Ob dort allerdings jemals ein Bär sein Zuhause hatte, ??????.



Und zum guten Schluß für den heutigen Tag, unsere Tagesbegleiter, die Rentiere.
Zum Glück laufen sie nicht so schnell, wenn sie die Strasse überqueren. Irgendwie sind diese Vierbeiner relativ gechillt.




Na, wer kennt diese Orte😴
Sind auch nicht schwer auszusprechen
Und wie immer, unser Nachtplatz bis zum morgigen Tag. Wobei man nicht unterscheiden kann, wann der Tag anfängt und aufhört.

24.05.2025

Unser Blick beim Frühstück


Unser letzter Tag in Finnland. Von Nordlappland bis zur Region Finnmark. Noch ca. 40 km bis zur Norwegischen Grenze.

Der Grenzübergang war völlig unspektakulär. Wir hatten angenommen, daß hier nahe der russischen Grenze Kontrollen durchgeführt werden.
Die Landschaft hat sich auf den letzten 100km sehr verändert. Hier ist alles karger, und nicht mehr so dicht bewaldet.
Kirkenes, unser heutiges Etappenziel, ist nicht mehr weit entfernt.
Kurz nach dem Grenzübergang befindet sich dieser imposante Wasserfall. Bedingt durch die Schneeschmelze fließt derzeit wohl sehr viel Wasser.



Kirkenes, unser heutiges Etappenziel, ist nicht mehr weit entfernt.
Wir wollten uns unbedingt die Russische Grenze anschauen, die einige Kilometer von Kirkenes entfernt ist. Wie schon erwartet, alles verriegelt. Soweit ich gelesen habe, dürfen Fahrzeuge aus Russland nicht mehr passieren, nur noch Personen aus Norwegen im Umkreis von 30km mit einer Ausnahmegenehmigung. Bei unserer Besichtigung haben wir aber niemand gesehen, der die Grenze passiert hat.
So wie es aussieht, wird die Grenze weiter befestigt. Mit einem großen Tor, und überall sieht man wie große Zäune aufgebaut werden. Früher gab es hier wohl den kleinen Grenzverkehr. Heute werden nur noch die Sightseeingtouren der Kreuzfahrtschiffe bis vor das Tor gefahren.
Für uns war es auch das erste mal, daß wir an einer Russischen Grenze waren. Ist schon traurig, wie ein paar Menschen so viel Leid bringen können.




Die Stadt liegt am Varangerfjord, der in die Barentssee im Arktischen Ozean mündet.
Weiter geht für uns in diese Richtung nicht mehr. Rein theoretisch könnte man noch ca. 40 km weiter fahren, bis zum ehemaligen letzten Grenzübergang nach Russland.



Unser Womoplatz in Kirkenes, direkt im Hafen mit Blick auf ein Schiff der Hurtigrute. Sonst vermittelt die Stadt eher den Eindruck vom „ Ende der Welt“

25.05.2025
Am Vormittag verlassen wir Kirkenes und setzen unsere Reise fort. Am Kai läuft gerade ein neues Ausflugsschiff mit zahlreichen Touristen ein. Viele Busse stehen schon bereit.
Unser heutiges Ziel liegt ca. 100 km entfernt. Der kleine Fischerort Bugøynes. Bugøynes liegt im Norden der Kommune Sør-Varanger an der Südküste des Varangerfjords, der zur Barentssee gehört.
Da der überwiegende Teil der Bevölkerung finnischstämmig ist, erhielt er in der Folge den norwegischen Beinamen Lille Finland sowie den finnischen Beinamen Pikku-Suomi (deutsch Klein-Finnland).
Wir haben uns für die Fahrt viel Zeit genommen, da es rechts und links der Straße unheimlich viel zu sehen gab.
Von einmaligen Landschaften, Wasserfällen bis zu wunderschönen kleinen Häuschen am Fjord. Unsere stetigen Begleiter (die Rentiere), gab es wieder einmal an vielen Stellen zu bewundern.
Auf den letzten 20 km wird die Straße doch schon sehr eng. Bei Gegenverkehr ist es ratsam mit dem Wohnmobil ganz nach rechts auszuweichen.

Angekommen in Bugøynes haben wir wieder einmal einen tollen Platz gefunden. Direkt am Wasser, mit Blick auf Strand und Fjord. Beim Strand mussten wir zweimal hinschauen, tatsächlich ein Sandstrand. Den findet man hier äußerst selten.
Ringsum sind noch zahlreiche Schneemassen zu erkennen. Die lassen erahnen, wie es im Winter aussehen muss. Ohne Schneemobil und Schneefräse geht hier nichts. Diese 2 Geräte stehen allerdings auch als Grundausrüstung an jeden Haus.

Für den späteren Nachmittag haben wir uns etwas ganz besonderes ausgedacht.
Hier in Bugøynes befindet sich der weltweit größte Exporteur von Königskrabben. Diese werden von lokalen Fischern gefangen und in die ganze Welt versandt.
Zu finden in exklusiven Fischrestaurants: in London, Paris, Tokio, Abu Dhabi und in vielen anderen Städten.
In unmittelbarer Nähe des Fischereibetriebes befindet sich ein unscheinbares Restaurant mit Namen: Egnebuloftet Gastropub. Auf diese Adresse sind wir nur durch Zufall gestoßen.
Dort werden die Königskrabben frisch zubereitet und serviert. Ganz klar, das mussten wir probieren. Wann bietet sich einem wieder mal solch eine Möglichkeit. Vor allem, frischer geht es nicht.
Fazit. Einfach Super.

Gegessen werden die Krabben mit Brot,Butter und Mayonnaise und Gewürzen.

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Leider ist nichts mehr übrig.
Einfach 😋 😋

26.05.2025

Fahrt entlang des Varangerfjord von Bugøynes nach Vadso.
Auf der Tour immer wieder einmal einen Stop eingelegt, um die Kamera zu nutzen, oder einfach nur um in Ruhe zu schauen und genießen.
Man kann es nicht oft genug wiederholen, aber es ist eine fantastische Landschaft. Zwar karg, aber überall sieht man kleine und größere Wasserfälle, Bachläufe und auch Stromschnellen in den unterschiedlichsten Größen. Da ringsum noch einiges an Schneeresten zu sehen ist, dürften die Wassermassen noch einige Zeit zu sehen sein.
Bei der Abfahrt sind uns diese „Exklusivrasenmäher“ aufgefallen. Jetzt ist uns auch klar, warum in den Vorgärten außer Steinen und ein wenig Gras nichts zu finden ist😂

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Die anderen wie immer unterwegs. Leider kennen die Vierbeiner keine Verkehrsregeln.



Unterwegs
Kleine private Trockengestelle für den beliebten „torrfisk“. (Stockfisch)
und
Im Fjord findet man einige von diesen Anlagen. Vermutlich Zuchtanlagen

Vadso
Kleines Städtchen am Fjord. Mit Kirche und Museum (alter Stadthof der Kvenen) Kvenen sind finnische Einwanderer. Das war´s. Sonst ist hier, außer einem Fischereihafen, nichts außergewöhnliches zu finden.




Unser abendliches Lager finden wir direkt am Fjord. Dort stellt die Stadt Vadsø uns einen kostenfreien Platz zur Verfügung, incl. Wasser, Abwasser. Besser geht es nicht.

In Sichtweite befindet sich der Halte-Startmast, von dem der Polarforscher Roald Amundsen 1926 zum Flug mit einem Luftschiff gestartet ist. Er erreichte zusammen mit 15 weiteren Männern am 12.05.1926 nachweislich als erste Forscher den Nordpol.

27.05.2025

Weiter geht`s nach Vardø. Zugleich unsere östlichste Stelle in Norwegen. Am nächsten Tag müssen wir den Weg entlang des Fjords zurück.
Auf der ca. 90 km langen Strecke ist eine sehr karge Landschaft zu betrachten, mit längeren sehr dünn besiedelten Abschnitten. Auch hier ist noch reichlich Schnee zu finden, damit einher sehr sehr viele Wasserläufe, kleine Wasserfälle, die alle in den Fjord münden.Der Verkehr auf der Strasse ist ebenfalls überschaubar.

Kaum zu glauben, solche ein „Dünenlandschaft“ hier oben.





Vardø ist eine Stadt und Gemeinde in Finnmark auf der kleinen Insel Vardøya. Es ist die älteste Fischerstadt in Finnmark.
Die Stadt liegt in der arktischen Klimazone und die Durchschnittstemperaturen steigen nicht über 10 Grad Celsius im Sommer.
Um nach Vardo zu gelangen, mussten wir durch einen ca. 2,9 Kilometer langen Tunnel fahren. 88 Meter unter dem Meeresspiegel ( Barentssee). Die Ein- und Ausfahrt des Tunnels ist ungewohnt steil.
Der Besuch in Vardø ist auch eine Reise in die Vergangenheit.



Steilneset minnested
Das Steilneset minnested, (Steilneset-Mahnmal), gedenkt der Opfer der brutalen Hexenprozesse in Finnmark. Im 17.Jhd wurden 91 Personen der Hexerei schuldig gesprochen und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Fast alle wurden gefoltert, um die Geständnisse zu erpressen. Das Ganze ist offenbar noch sehr gut dokumentiert, da es hierzu noch alte Gerichtsunterlagen gibt. Das Mahnmal ist sehr beeindruckend. Im Inneren befindet sich ein brennender Eisenstuhl, der an die Verbrennungen erinnern soll. In der großen Ausstellung befinden sich zu allen 91 zum Tode verurteilten die Anklagen, und die weiteren Aussagen zu Foltermethoden und Art der Vollstreckung. Jeweils auf einer eigenen Gedenkplatte.

Der brennende Stuhl.
Symbol für die Hexenverbrennungen

Oben: Das Denkmal. Im Inneren befinden sich die Gedenktafeln.
Rechts, ein Auszug aus den damaligen Gerichtsakten. >>>>>

Vardøhusfestung
Die erste Vardøhusfestung ist dem 14. Jahrhundert. Allerdings existieren davon nur noch ein paar Gesteinsreste. Die jetzige Festung, zugleich das östlichste und nördlichste Fort Norwegens, wurde im Zeitraum 1734-1738 errichtet. Als achtkantige, sternförmige Anlage. Dort befindet sich auch der einzige Baum der Insel. Eine Eberesche vor dem Haus des Kommandanten.
Ein einzigartiges Vogelleben ist hier ebenfalls zu bewundern, auf Hornøya, einer kleinen unbewohnten Insel. Wir sehen sehr viele Menschen, bepackt mit Rucksäcken und Riesenobjektiven. Das gleiche Bild bot sich uns auch am Tag zuvor schon in Vadso.
50 Meter neben unserem Wohnmobilstellplatz ist der Kai, an dem u.a. die Hurtigrutenschiffe anlegen. Am Nachmittag konnten wir wieder bei dem Anlegemanöver zuschauen. Einige Passagiere haben kurzzeitig das Schiff verlassen. Allerdings war wohl mehr als eine kleine Runde am Hafen nicht möglich, da es nach genau 55 Minuten wieder ablegte.
Am späteren Nachmittag trübte es sich ein wenig ein, und ein leichter Nieselregen setzte ein. Das Wetter kann sich hier so hoch im Norden sehr schnell ändern. Am Vormittag waren es noch 16 Grad. Für hiesige Verhältnisse Hochsommer. Einige gingen sogar ins Wasser. Bei 2-3 Grad Wassertemperatur haben wir dann doch nur zugeschaut.😀





Das Ende der Insel, und des Varangerfjords.
Der direkte Blick auf die Barentssee.

Auch die Möwen schauen bei der Ankunft zu😀

28.05.2025

Der Weg zurück entlang des Varangerfjords von Vardo bis nach Tana, und von dort weiter nördlich über eine kleine nicht viel befahrene Strasse bis nach Smalfjord.
Wir verabschieden uns für die nächsten Tage erst einmal von der Barentssee. Am Nordkap werden wir sie wiedersehen.
Auch wenn man den Weg entlang des Fjords schon einmal gefahren ist, ergibt sich auf dem Rückweg eine ganz andere Perspektive.
Wir hatten wieder einmal Glück mit dem Wetter, Sonnenschein bis zu 20 Grad. Für hiesige Verhältnisse sicher nicht normal.
Entlang des Weges gab es vom Schwanennest, über Möwenhotel, vielen jungen Lämmern, bis zu Kunst am Strand einiges zu bewundern.
Unser Schlafplätzchen haben wir am Fluß Tana gefunden. Ganz in Nähe befindet sich ein kleiner Fischereihafen. Hier werden noch, nach traditioneller Art Fische zum Trocknen aufgehangen. Was ich nicht wusste ist, daß auch die Fischköpfe getrocknet werden.
Lt. Internet werden diese hauptsächlich nach Nigeria als Eiweißlieferant für Suppen exportiert.
Zum Tagesabschluss doch einmal ein Bad im Fluß ausprobiert, aber es war gaaaaaanz schön kalt. Na ja, 50 Meter weiter mündete ein großer Wasserlauf mit Schmelzwasser aus den Bergen.
Aber einmal wollte ich es probiert haben. Danach noch den Tag in Abendsonne ausklingen lassen.
29.05.2025

Unsere heutige Etappe ging von Smalfjorden nach Lakselv.
Die ersten 100 km der Etappe führten über eine kleinere Nebenstraße, die offenbar nur von ein paar wenigen Menschen benutzt wird. Zwischenzeitlich hatte man das Gefühl alleine zu sein. Erst nach über einer Stunde kam uns ein Auto entgegen.
Das Panorama was sich uns zeigte, war einfach atemberaubend. Das hatten wir nicht erwartet. Größere Strecken führten über eine Art Hochplateau, wo noch sehr viel Schnee zu sehen war. An allen Ecken und Kanten rauschte das Schmelzwasser in kleineren und größeren Mengen. Wasserfälle, Bachläufe, auch ob klein oder groß.
Das Rentiere so gut klettern können, wußte ich auch nicht. Fast wie Gemsen.
Ein tolles Häuschen hatte seinen eigenen Bachlauf im Vorgarten.
Am Adamsfjordfossen (Wasserfall, 38 Meter Falltiefe) zeigte sich ein Regenbogen durch den aufsteigenden Wassernebel.
Da wir sehr oft angehalten haben, hat die Fahrt auch ein wenig länger gedauert. Erst am späteren Nachmittag haben wir in Lakselv, einen kleinen Ort am Porsangerfjord, unser Quartier für die Nacht bezogen. Ein Platz mit Blick auf Fjord und Felswand, an der zahlreiche kleine Wasserfälle zu sehen sind.
Einfach Super.
30.05.2025

Letzte Etappe bis zum großen Zwischenziel; das Nordkap.
Unser Tag begann schon recht früh, da wir den angesagt sonnigen Tag nutzen wollten, um bei guten Wetter das Nordkap zu erreichen.
Ist schon ein komisches Gefühl wenn man kurz vor der Stadt Honningsväg das Schild: Nordkaptunnel sieht. Bereits zuvor gab es einige Tunnel zu durchqueren, aber dieser letzte große Tunnel mit 6,9 km Länge ist doch etwas besonderes.
Da uns der Wettergott auch heute hold war, gab es die komplette Fahrt mit Sonnenschein. Auch das Nordkap strahlt.
Da der frühe Vogel bekanntlich den Wurm fängt, gab es auch einen Platz in der ersten Reihe, mit Blick auf den Arktischen Ozean.
Genau genommen ist es ein Teil des Europäischen Nordmeeres das im Nordpolarmeer liegt, also ein Teil des Arktischen Ozeans.
Ein paar Bilder auf dem Weg zum Ziel.







Ganz in der Ferne kann man schon das Nordkap erahnen.

ANGEKOMMEN. !!!😀😀



Ein paar Bilder rund ums Nordkap. Wir sind auch nicht alleine hier. Ist ein ständiges kommen und gehen. Vor allem wenn die Reisebusse kommen. Diese sind aber meistens nur für kurze Zeit hier. Danach ist es wieder ruhig.



31.05.2025

Das erste große Zwischenziel liegt hinter uns. Am Morgen heißt es Abschied nehmen vom Nordkap. Heute ist das Wetter nicht so sonnig. Mal neblig, mal aufgehellt, dann wieder ein wenig Sonne, aber der Wind fühlt sich kalt an. Mit dem gestrigen Wetter hatten wir Superglück. Haben noch bis ca. 22.00 Uhr draußen gesessen. Zwar mit warmer Kleidung, aber wir sind immerhin am Nordkap. Nun wir fahren langsam bei Nebel, und Niesel weiter zum 2. großen Ziel: Die Lofoten. Zuvor stehen aber noch einige Punkte auf unserer Wegesliste.
Auf unserer heutigen Etappe haben wir es langsam angehen lassen, und sind einige Straßen abseits der Nord-Süd Verbindung gefahren. Hier fährt man über größere Entfernungen relaxt, fast ohne Gegenverkehr, und kann somit auch mal anhalten und viele Dinge in Ruhe anschauen.
Vom Schneehasen ( den gibt es wirklich ) bis zu den Rentieren, die teilweise schon den Nachwuchs mitführen. Diese sind allerdings, im Gegensatz zu den Alttieren, relativ scheu.
Vom Schneehasen haben wir noch kein Foto machen können. Leider war die Entfernung immer zu groß fürs IPhone.
Dafür aber von einem Seeadler. Die Qualität ist nicht top, aber man müsste ihn erkennen können.
In Honningsvag machten wir eine Pause, und haben uns die Stadt angeschaut. Der Parkplatz lag in Sichtweite vom Hafen, wo 2 große Schiffe vor Anker lagen. Eines war „Mein Schiff 2 „, und das andere „Polarlys“ der Hurtigruten.Haben uns unterwegs schon gewundert, warum auf einmal so viele Busse in Richtung Nordkap fuhren. Dann ein ganzer Trupp mit Quads, und die sportlichen Teilnehmer haben die Kilometer ( so ca. 30km ) per Pedelec zurückgelegt. Ob alle angekommen sind?? Ein Bus als Begleitfahrzeug war zumindest dabei.
Am Hafen steht auch ein Statue:
Der Marinehund „Bamse“, mit Matrosenkragen und Stahlhelm. Dieser Hund wurde zur Kultfigur, da er an Bord eines Kreuzers im 2. Weltkrieg „gedient“ hat. Am 30.09. 1984 wurde ihm der norwegische Hundeorden verliehen. 2006 die PSADA Gold Medaille. Ca. 800 Personen kamen zu seiner Beerdigung, die mit vollen militärischen Ehren durchgeführt wurde.
In Russens, mitten am Porsangerfjord, haben wir unsere heutige Etappe beendet und den Feierabend eingeläutet. Hier haben die Norweger einen wunderschönen Wohnmobilstellplatz direkt am Fjord erstellt. Wie schon öfter erlebt, alles kostenfrei. Kaum hatten wir das Womo abgestellt, gesellte sich eine Herde Rentiere zu uns, und vergnügte sich am Rasen des Platzes. Danach haben alle für ein gutes Stündchen ein Verdauungs-Nickerchen gehalten, bevor sie gemütlich weiter zogen. Einige Zeit später kam die komplette Truppe zurück, und holte einen Nachschlag. Schon fantastisch wenn man den Tieren aus nächste Nähe zuschauen kann.